Exakt um 18.30 Uhr ertönte aus den Lautsprechern in der Kristall-Therme „Heißer Brocken“ ein  Evakuierungsalarm und eine ruhige, sonore Stimme wies auf einen technischen Defekt innerhalb der Anlage hin und forderte die anwesenden Besucher auf, umgehend und in Ruhe das Gebäude zuverlassen. Keine drei Minuten später war das Martinhorn der sich rasch nähernden Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Altenau zu hören.

Der Ruhetag der Therme konnte für eine groß angelegte Objektübung für die Feuerwehr genutzt werden. Gleichzeitig war es den Mitarbeitern möglich, eine Evakuierungsübung ohne Beeinträchtigungdes Badebetriebes im eigenen Haus durchzuführen.

Laut Übungsszenario war im Bereich der im Dachgeschoss gelegenen Saunalandschaft ein Schadenfeuer ausgebrochen und Personen in nicht bekannter Anzahl eingeschlossen. Der Alarmplanfür dieses Objekt sieht vor, dass neben der Feuerwehr Altenau auch Kräfte aus Clausthal-Zellerfeldmitalarmiert werden. Bis zum Eintreffen dieser Unterstützung wurden durch die Altenauer Einsatzkräfte die Erkundung, die Brandbekämpfung und die Personenrettung eingeleitet.

Der zur Erkundung vorgehende Angriffstrupp stellte fest, dass die komplette Saunalandschaft verraucht und eine unbestimmte Anzahl von Personen dort eingeschlossen ist. Weitere Einsatztrupps, mit Atemschutz ausgerüstet, durchsuchten zwecks Personenrettung den in Abschnitten eingeteilten Einsatzbereich. Um eine Verrauchung des Treppenhauses zu vermeiden, wurde zum Saunazugang ein Rauchvorhang angebracht. Dieser Vorhang ermöglicht einen ungehinderten Zugang sowie eine störungsfreie Schlauchführung, ohne dass Rauch aus dem Brandraum austritt. Außerdem kann ein, womöglicher Fluchtweg nicht durch eine Tür versperrt werden.

Nach knapp einer Viertelstunde trafen die aus Clausthal-Zellerfeld angerückten Feuerwehrkräfte am Einsatzort ein. Von ihnen wurde eine Wasserversorgung aus einem am Objekt befindlichen Löschwasserbehälter aufgebaut und weitere Rettungstrupps in den Dachbereich entsandt. Neben der Drehleiter waren auch tragbare Leitern in Stellung gebracht, um Rettungsmaßnahmen durchzuführen.

Die vom Feuer nicht betroffene Dachterrasse bot Platz, um die Geretteten dort zu sichten und der Dringlichkeit nach über weitere Fluchtwege zur Sammelstelle außerhalb des Gebäudes zu bringen.

Nach einer guten Stunde verkündete die Einsatzleitung das Übungsende. Der nunmehr anstehende Rückbau von wasserführenden Armaturen und sonstigen Gerätschaften nahm noch einen Zeitanteil in Anspruch, bevor alles auf den Fahrzeugen wieder verstaut war. Danach bestand für alle Beteiligtendie Möglichkeit, die Kristall-Therme im Rahmen einer Objektbesichtigung zu begehen.

Stadtbrandmeister und Stellvertreter, die als Beobachter jeden einzelnen Schritt der Übung mit dem Schwerpunkt der Personenrettung verfolgten, beurteilten im Anschluss die Objektübung mit einerguten Kritik, hatten aber auch den ein- oder anderen Punkt, bei denen im Rahmen des Ausbildungsdienstes Nachbesserungsbedarf besteht.

Mit Abschluss der Übungseinheit wurden alle Teilnehmer auf einen Imbiss vom Betreiber der Kristall-Therme „Heißer Brocken“ eingeladen. Nach der Nachbesprechung und Stärkung mit Würstchengulasch und Getränk rückten die Feuerwehren in ihren Standorten ein. Erst mit Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Fahrzeug und Gerät fand die Übung ihr endgültiges Ende.

Die Feuerwehren Altenau und Clausthal-Zellerfeld bedanken sich bei der Kristall „Heißer Brocken“Altenau GmbH für die Möglichkeit einer Objektübung an dieser Therme. Außerdem einen herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unterstützung und die zur Verfügungsstellung als„Opfer“. Nicht zu vergessen, ein dickes Lob dem Koch für das leckere Essen.

Bilder und Text © P. Müller, Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld